Die Mauer – Geschichtsstunde mit einer Fünfjährigen

Es treten auf:

  • ein fünfjähriges keckes Mädchen, dass seinem Vater unbedingt eine Unterhaltung aufzwängen will
  • eben jener Vater, der müde ist und darauf eigentlich keine Lust hat, weil er das Kind endlich im Bett haben will.

„Papa, soll ich dir mal was Schlimmes sagen?“

„Erzähl.“

„Es gibt ja einen gelben und einen orangen Teil von Deutschland…“

„???“

„Und irgendwann haben die Leute dazwischen eine Mauer gebaut und alle, die da rüber wollten, wurden eingesperrt. Und manchmal waren sogar Familien nicht auf der gleichen Seite. So als wären – jetzt nur mal als Beispiel – Mama und ich auf der gelben Seite und du auf der orangen. Oder du und ich auf der gelben Seite und Mama auf der orangen. Und die Leute haben nicht miteinander geredet. Aber irgendwann kamen liebere Leute, die haben sich an einen Tisch gesetzt und dann die Mauer weggemacht.“

Da soll nochmal einer sagen, die jungen Leute kennen sich nicht mehr mit der innerdeutschen Geschichte aus.

Update: Ich habe im Kindergarten aufgespürt, woher diese Geschichte kommt. Und, wer hätte es gedacht, mein Arbeitgeber ist schuld:


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